Inkontinenz: Wissenswertes im Überblick
Harninkontinenz – auch als Blasenschwäche bezeichnet – betrifft allein in Deutschland rund fünf bis neun Millionen Menschen.
Harninkontinenz – auch als Blasenschwäche bezeichnet – betrifft allein in Deutschland rund fünf bis neun Millionen Menschen.
Aus der Gesundheitsberichterstattung des Bundes (Heft 39: „Harninkontinenz“) geht hervor, „dass nahezu jeder dritte heute in einem Land der westlichen Welt lebende Mensch damit rechnen muss, jenseits des 70. Lebensjahres inkontinent zu werden“. Somit ist Inkontinenz ein Thema, das sehr viele Menschen betrifft. Es liegt auf der Hand, dass der Anteil inkontinenter Personen aufgrund der stetig ansteigenden Lebenserwartung in Industrieländern zunehmen wird.
Inhaltsverzeichnis
Inkontinenz kennzeichnet unzureichende körperliche Fähigkeiten, um Harn, Urin bzw. Stuhl nicht mehr kontrolliert zu halten. Inkontinente Personen sind nicht dazu in der Lage, Urin und Stuhl kontrolliert auszuscheiden. Als inkontinent gelten Betroffene demnach, wenn deren Ausscheidungen unkontrolliert austreten.
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Mediziner differenzieren zwischen mehreren Formen der Inkontinenz, die sich grob zwischen Harninkontinenz bzw. einem unkontrollierten Urinverlust sowie Stuhlinkontinenz bzw. einem unkontrollierten Stuhlabgang unterscheiden lassen. Die einzelnen Arten unterscheiden sich durch ihre Symptome sowie durch das Geschlecht Betroffener.
Dieses ebenfalls als Stressinkontinenz bekannte Krankheitsbild gilt als häufigste Form der Harninkontinenz. Typische Kennzeichen sind ein Urinverlust in überwiegend anstrengenden Situationen. Ursache ist eine geschwächte Beckenbodenmuskulatur, sodass der Schließmuskel nicht mehr optimal funktioniert. Besonders häufig tritt der Harnverlust beim Heben schwerer Gegenstände, Lachen, Husten oder Niesen auf.
Die Dranginkontinenz geht mit einem starken und plötzlich auftretenden Harndrang einher. Der Harndrang kommt auf, auch wenn die Blase noch nicht komplett gefüllt ist. Bei dieser Inkontinenz-Art tritt nahezu immer ein vorzeitiger Harnverlust ein. Von der Inkontinenzart sind Männer und ältere Frauen besonders stark betroffen.
Diese Form der Inkontinenz vereint die Merkmale einer Belastungs- und Dranginkontinenz. Ein plötzlicher Urinverlust ist für das Krankheitsbild ebenso typisch wie ein Harnverlust unter Belastung. Von der Mischinkontinenz sind überwiegend Frauen betroffen.
Eine Reflexinkontinenz geht mit unkontrollierbaren Zuckungen und Nervenreflexen einher. Diese Beschwerden verursachen einen Harnverlust, ohne dass Betroffene überhaupt das Gefühl verspüren, auf Toilette gehen zu müssen.
Ein typisches Merkmal der Überlaufinkontinenz besteht darin, dass sich die Blase während des Urinierens aufgrund einer blockierten Harnröhre nicht mehr vollständig entleert. Dadurch haben Betroffene permanent das Gefühl, auf Toilette gehen zu müssen. Von der Erkrankung sind Männer besonders häufig betroffen, da eine vergrößerte Prostata eine häufige Ursache für diese Art der Inkontinenz ist.
Von einer Stuhlinkontinenz ist die Rede, wenn Patienten ihren Stuhlgang nicht mehr vollständig kontrollieren können. Diese Erkrankung betrifft Männer und Frauen gleichermaßen.
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Für eine auftretende Inkontinenz gibt es viele verschiedene Ursachen. Diese Gründe verursachen verschiedene Ausprägungen der Erkrankung.
Insbesondere nach einer radikalen Entfernung der Prostata fällt es den meisten Männern schwer, den Urin zu halten. Allerdings verschwindet die Blasenschwäche bei den meisten Patienten wieder. Rund drei Monate nach der Operation leidet nur noch jeder zweite Mann unter Inkontinenz. Dauerhaft ist Inkontinenz bei maximal 15 Prozent aller Fälle behandlungsbedürftig.
Auch wenn Inkontinenz überwiegend bei älteren Menschen auftritt, ist die Erkrankung nicht zwangsläufig eine Frage des Alters. Verschiedene Umstände wie Schwangerschaften oder die Geburt eines Kindes sorgen dafür, dass Menschen schon im jungen Alter unter Inkontinenz leiden können. Eine weitere Ursache ist Inkontinenz als Nebenwirkung. Die Entstehung von Inkontinenz wird durch einige Arzneimittel wie wassertreibende Pharmazeutika, Medikamente gegen Alzheimer und Betarezeptorenblocker zur Behandlung von Bluthochdruck begünstigt. Bemerken Patienten diese Nebenwirkung, sollten sie sich umgehend an einen Arzt wenden.
In vielen Fällen ist Blasenschwäche nicht die Grunderkrankung, sondern vielmehr ein Symptom einer anderen Krankheit. Typische Krankheitsbilder sind Blasensteine, Harnwegsentzündungen, Harnröhrenverengungen oder eine vergrößerte Prostata. Zudem ist aufkommende Blasenschwäche im Zusammenhang mit Krankheiten wie Parkinson, Alzheimer, Multiple Sklerose oder infolge eines Schlaganfalls bzw. einer Querschnittslähmung üblich. Die Wechseljahre stellen ebenfalls ein erhöhtes Risiko für aufkommende Inkontinenz dar.
Übergewicht verursacht häufig Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes oder einen hohen Cholesterinspiegel. Weil zusätzliches Gewicht bei Adipositas-Patienten auf den Bauchraum drückt, wird die Blase ebenfalls in besonderer Weise belastet. Daraus resultiert oftmals eine Belastungsinkontinenz. Medizinische Untersuchungen belegen zudem, dass nahezu 50 Prozent aller Diabetiker über Blasenprobleme klagen.
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Mit einem gesunden und aktiven Lebensstil minimieren Betroffene die Gefahr einer Blasenschwäche deutlich. Demzufolge beugt ein gesunder, ausgewogener Lebensstil einer aufkommenden Harninkontinenz vor. Ausdauersportarten wie Jogging oder Walking sind ideal dafür geeignet, um den Beckenboden zu trainieren. Zusätzlich zielt Beckenbodengymnastik darauf ab, den Unterkörper zu kräftigen und einer Inkontinenz langfristig vorzubeugen.
Die Diagnose Inkontinenz geht für Betroffene zwar mit Unannehmlichkeiten einher. Dennoch können Patienten ihren Alltag auch mit der Diagnose in vollen Zügen genießen. Eine Schlüsselrolle nimmt die Wahl einer geeigneten Therapiemethode ein. Zudem erleichtert das richtige Inkontinenzmaterial dabei, den Alltag so gut wie möglich zu bewältigen. Mit den entsprechenden Maßnahmen steht einer unbeschwerten Lebensgestaltung nichts mehr im Wege.