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Inkontinenz bei Männern: Hintergründe und Behandlungsoptionen

Gemäß der Studie „Breaking the Silence: A European Report“ – erstellt im Auftrag der HARTMANN Gruppe – empfindet über die Hälfte aller befragten Deutschen Inkontinenz noch immer als Tabuthema.

Von A+M GmbH
02. Mai 2023
Inkontinenz bei Männern
Männer und Frauen sind von verschiedenen Formen der Inkontinenz betroffen. ©Freepik.com

Doch Inkontinenz ist alles andere als eine Seltenheit, da mindestens zehn Prozent aller Deutschen von der Erkrankung betroffen sind. Inkontinenz trifft Männer und Frauen in gleicher Weise. Doch die Erkrankungen unterscheiden sich zwischen beiden Geschlechtern deutlich.

Inkontinenz bei Männern – Viele Betroffene

Harninkontinenz betrifft in erster Linie ältere Menschen. Ursachen sowie Therapieoptionen einer schwachen Blase unterscheiden sich bei Männern deutlich von denen einer Frau. An einer Harninkontinenz leidende Männer sind nicht dazu in der Lage, ihren Urinabgang komplett zu kontrollieren. Regelmäßig und unwillkürlich verlieren Betroffene kleinere oder größere Mengen an Urin. Die Zahlen sprechen für sich: Jeder zehnte Mann über 60 Jahren leidet an Inkontinenz. Allerdings gehen Experten davon aus, dass die Dunkelziffer wesentlich höher ist.

Häufige Formen der Inkontinenz

Männer und Frauen sind von verschiedenen Formen der Inkontinenz betroffen. Männer leiden am häufigsten unter Dranginkontinenz. Die zweithäufigste Art ist Mischinkontinenz, die Symptome der sogenannten Drang- und Belastungsinkontinenz vereint. Die alleinige Belastungsinkontinenz tritt bei Männern deutlich seltener als bei Frauen auf. Die Überlaufinkontinenz ist zwar eine relativ seltene Erkrankung, betrifft jedoch überwiegend Männer. Bei dieser schweren Form der Erkrankung ist dringender Behandlungsbedarf erforderlich.

Die häufigsten Ursachen für eine Inkontinenz bei Männern

Eine der häufigsten Ursachen für Inkontinenz beim Mann ist eine vergrößerte Prostata, die häufig eine Dranginkontinenz verursacht. Besteht die Prostatavergrößerung über einen längeren Zeitraum, erhöht sich der stetige Druck auf die Harnröhre. Infolgedessen erhöht sich das Risiko für eine Überlaufinkontinenz. Einige an Inkontinenz leidende Männer sind zudem von Harnblasentumoren oder Harnblasensteinen betroffen. Altersbedingte Veränderungen der Blasenfunktion verursachen eine Inkontinenz im höheren Alter. Weitere Ursachen einer Inkontinenz sind wie folgt üblich:

  1. Regelmäßige Einnahme bestimmter Arzneimittel wie Amitriptylin oder Antidepressiva
  2. Neurologische Krankheiten, darunter Multiple Sklerose, Parkinson oder Querschnittslähmungen
  3. Operationen in der Beckenpartie, unter anderem nach einer Prostata-OP
  4. Erhöhtes Risiko einer Fistelbildung nach Operationen oder Strahlentherapie bei Krebs; Gefahr erhöht sich, dass neben Harnröhre weitere Austrittsmöglichkeiten für Urin entstehen
  5. Nervenschädigungen, beispielsweise durch mehrere Tumorarten, Diabetes Typ 2 oder Alkoholmissbrauch
  6. Übergewicht erzeugt höheren Druck auf Bauch- und Beckenbereich, führt möglicherweise zu Beckenbodenschwäche oder Belastungsinkontinenz

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Typische Symptome von Inkontinenz bei Männern

Inkontinenz beim Mann ist in aller Regel an einem unwillkürlichen Urinverlust erkennbar. Je nach Ursache treten bei inkontinenten Männern verschiedene andere Symptome auf. Vor allem eine vergrößerte Prostata ist für Inkontinenz in der Nacht verantwortlich. Diese Form der Inkontinenz wird auch als Nykturie bezeichnet. Insbesondere im fortgeschrittenen Stadium verursacht eine Prostatavergrößerung oftmals Nykturie. Hinzu kommen weitere Beschwerden wie schmerzhafte Blasenkrämpfe oder häufiger starker Harndrang. Einige Männer leiden ebenfalls an dem Gefühl, ihre Blase nur zum Teil entleeren zu können. Von einer Dranginkontinenz betroffene Männer bemerken neben erhöhtem Harndrang ebenfalls unwillkürlichen Urinverlust sowie eine verkrampfte Blase. Bei einer Mischinkontinenz werden diese Symptome durch Beschwerden der sogenannten Belastungsinkontinenz ergänzt. Derartige Beschwerden äußern sich zumeist durch einen unwillkürlichen Urinabgang beim Niesen, Lachen oder Husten.

Methoden zur Behandlung von Inkontinenz bei Männern

Die Wahl der Behandlung richtet sich nach der Form und Ursache der Inkontinenz. Bei einer leichteren Form der Erkrankung genügt es zumeist schon, ein „Training“ der Toilettengänge einzuführen und sich an der ärztlich empfohlenen Trinkmenge zu orientieren. Auf diese Weise haben Patienten die Möglichkeit, ihre Urinkontrolle zu verbessern und parallel ihren Beckenboden zu stärken. Ebenso sinnvoll ist es, mehrmals täglich den Beckenboden zu trainieren. Diese Maßnahmen werden bei leichter Inkontinenz durch eine Verordnung von Medikamenten ergänzt. Einige Pharmazeutika dienen einer direkten Verbesserung der Blasenfunktion, durch welche sich die Symptomatik zumeist schon deutlich verbessert. Sind andere Erkrankungen wie Parkinson oder eine vergrößerte Prostata die eigentliche Ursache für Inkontinenz, können diese Krankheiten ebenfalls erfolgreich medikamentös behandelt werden.

Behandlungsoptionen bei fortgeschrittener Inkontinenz

Bei fortgeschrittener Inkontinenz verlassen Mediziner im Rahmen der Inkontinenztherapie mehrere kleinere oder größere Eingriffe. So hat es sich beispielsweise bewährt, bei Dranginkontinenz Botox in die Blasenmuskulatur zu injizieren und die Symptome dadurch zu verbessern. Zusätzlich kommen unterschiedliche und technisch innovative Verfahren mit elektrischer Nervenstimulation der Blase zum Einsatz. Leiden Patienten an einer besonders ausgeprägten Form der Belastungs- und Dranginkontinenz, stehen verschiedene operative Verfahren zur Wahl.

Blasenschwäche: Eine gut behandelbare Erkrankung

Grundsätzlich sollten Betroffene wissen, dass Inkontinenz heute eine sehr gut behandelbare Krankheit ist. Leiden Männer unter der Erkrankung oder müssen Angehörige eine Person mit Inkontinenz pflegen, sollten sie sich zuerst an ihren Allgemeinmediziner oder einen Urologen wenden. Die Mediziner informieren umfassend über zur Verfügung stehende Therapiemethoden. Zusätzlich haben sich verschiedene Hilfsmittel bewährt, die den Alltag mit Inkontinenz deutlich erleichtern und die Lebensqualität verbessern. Ausgewählte Inkontinenzprodukte wie Windeln für Erwachsene ermöglichen es Betroffenen, trotz der Erkrankung aktiv am Leben teilhaben zu können.

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Problemfall Inkontinenz: Die richtigen Ansprechpartner

Es gibt keine Ärzte, die als Pendant zu Gynäkologinnen und Gynäkologen zur Verfügung stehen. Sind Männer von Inkontinenz betroffen, sollten sie sich deshalb in die fachmännischen Hände eines Urologen oder einer Urologin begeben. Fachärzte für Urologie sind auf eine Behandlung der Nieren, Prostata sowie Harnwege spezialisiert. Die Mediziner führen bei Bedarf weitere Diagnostiken und Behandlungen durch, falls Männer unter Inkontinenz leiden. Urologen und Urologinnen sind in der Lage, die unterschiedliche Ursachen und Formen von Inkontinenz operativ oder medizinisch zu behandeln.

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Von A+M GmbH

A+M GmbH aus dem Südschwarzwald ist ein Hersteller und Händler von medizinischen Einwegprodukten und Verbrauchsmaterialien. Als Experten in der Inkontinenzversorgung möchten wir betroffenen Menschen helfen, durch passende Hilfsmittel ein selbstbestimmtes Leben ohne Einschränkungen zu führen.

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