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Problemfall Inkontinenz: Die wichtigsten Arten im Überblick

Inkontinenz ist ein sehr intimes Thema, weshalb Betroffene ihre gesundheitlichen Probleme oft verschweigen. Doch es ist wichtig, die Problematik gegenüber einem Arzt zu thematisieren.

Von A+M GmbH
09. Mai 2023
Inkontinenz Arten
Mediziner differenzieren zwischen mehreren Arten und Formen der Inkontinenz. ©Freepik.com

Denn es gibt verschiedene Behandlungsmaßnahmen, welche die Lebensqualität Betroffener deutlich verbessern. Die Behandlungen unterscheiden sich nach der Form der Inkontinenz.

Inkontinenz: Ein massiver Einschnitt in den Alltag

Informationen der Deutschen Kontinenz-Gesellschaft zufolge sind hierzulande mehr als neun Millionen Menschen von Inkontinenz betroffen. Nach Informationen der Studie „Breaking the Silence: A European Report“ des führenden internationalen Anbieters für Medizin- und Hygieneprodukte „Hartmann“ beeinflusst das gesundheitliche Problem das Leben von insgesamt 74 Prozent aller Patienten negativ. Sie verlieren Stuhl, Harn oder beides. Dennoch ist inkontinent nicht gleich inkontinent. Bezüglich der Ausprägung sowie den Ursachen gibt es deutliche Unterschiede. Deshalb differenzieren Experten nach verschiedenen Formen der Inkontinenz.

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Funktionen der Harnblase

Die Harnblase speichert Urin über einen längeren Zeitraum. Hierbei dehnt sich die Blase aus. Damit Urin nicht direkt wieder über die Harnröhre abfließt, dichtet der angespannte Schließmuskel die Harnblase ab. Eine weitere Aufgabe der Blase besteht darin, den Blaseninhalt zum gewünschten Zeitpunkt zu entleeren. Der Urin fließt durch die Harnröhre ab, indem sich der Blasenmuskel zusammenzieht und Schließmuskel sowie die Beckenbodenmuskulatur erschlaffen.

Was ist Harninkontinenz?

Harninkontinenz bezeichnet jegliche Form eines Urinverlusts. Für eine reibungslose Funktionsweise des Harnsystems ist es erforderlich, dass im Gehirn sowie Rückenmark befindliche Zentren und alle beteiligten Muskeln sowie Nerven intakt sind. Funktioniert das fein abgestimmte System nicht komplett, ist Harninkontinenz eine mögliche Folge. Die ebenfalls als Blasenschwäche bekannte Erkrankung lässt sich je nach Ursache in weitere Arten differenzieren. Zu den häufigsten Formen der Harninkontinenz zählen die Drang- und Belastungsinkontinenz.

Besonderheiten der Dranginkontinenz

Von Dranginkontinenz betroffene Frauen und Männer erleben ihren Urinverlust schwallartig. Ein klassisches Symptom ist plötzlich auftretender Harndrang, der sich nur schwer unterdrücken lässt. Plötzlich und abrupt setzt das Gefühl ein, sofort auf die Toilette gehen zu müssen und keine Kontrolle über die eigene Blase zu haben. Aus dem Grund gilt Dranginkontinenz zugleich als Syndrom einer überaktiven Blase. Typische Auslöser der Dranginkontinenz sind Tumore, Blasenentzündungen oder ein instabiler Blasenmuskel. Für diese Symptome ist eine medikamentöse Behandlung möglich. Eine weitere Option ist eine Anwendung mit Botox.

Details zur Belastungsinkontinenz

Insbesondere Frauen sind häufig von einer Belastungsinkontinenz betroffen. Das einst als Stressinkontinenz bezeichnete Krankheitsbild äußert sich dadurch, dass Betroffene Urin beim Lachen, Niesen, Husten oder Tragen und Heben schwerer Lasten verlieren. Diese Form der Harninkontinenz ist eine Folge hormoneller Umstellungen, der Wechseljahre sowie durch Schwangerschaften und Geburten ausgelösten Belastungen. All diese Einflüsse führen zu einer Schwächung der Muskulatur des Beckenbodens. Das Krankheitsbild macht sich bei vielen Frauen erst lange Zeit nach physischen Belastungen wie einer Schwangerschaft bemerkbar. Laut dem Inkontinenz-Fachbuch „Expertenstandard“ gibt es einen deutlichen Zusammenhang zwischen einer Inkontinenz während einer Schwangerschaft sowie einer wesentlich später auftretenden Inkontinenz. Um dieser Form der Harninkontinenz entgegenzuwirken, ist regelmäßiges Training des Beckenbodens sinnvoll.

Was ist eine Misch-Inkontinenz?

Mischinkontinenz ist eine besondere Form der Harninkontinenz, die Symptome einer Drang- und Belastungsinkontinenz kombiniert. Diese Krankheitsform tritt beispielsweise bei Männern auf, die während einer Operation eine Verletzung des Schließmuskels erlitten haben. Bei einer Mischinkontinenz können Medikamente dabei unterstützen, die Beschwerden Betroffener zu verbessern. Für die Wirksamkeit der Therapie spielt die Ursache jedoch eine tragende Rolle. Etwaige Behandlungsmaßnahmen reichen von in den Körper injizierten unterpolsternden Substanzen bis hin zu einem künstlichen Schließmuskel.

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Wissenswertes zur Überlaufinkontinenz

Eine sogenannte Überlaufinkontinenz zeichnet sich dadurch aus, dass Betroffene ihre Blase nicht komplett entleeren können. Für dieses gesundheitliche Problem sind zumeist Harnsteine oder eine von Tumoren blockierte Harnröhre verantwortlich. Weitere Gründe für ein „überlaufendes Organ“ sind eine gutartig vergrößerte Prostata oder ein schwacher Blasenmuskel. Aus dem Grund sind Männer häufiger von der Erkrankung als Frauen betroffen. Diagnostik und Therapie sind ausschließlich über Fachärzte möglich.

Was ist eine extraurethrale Inkontinenz?

Bei der sogenannten extraurethralen Inkontinenz fließt der Urin aufgrund von Fehlbildungen nicht durch die Harnröhre ab. Solche Fehlbildungen sind oftmals Fisteln, die infolge von Bestrahlungen, Entzündungen, Geburten oder Operationen entstehen. Fisteln gelten als krankhafte Verbindungskanäle, die zwischen der Bauchhaut und Blase entstehen. Bei diesem Krankheitsbild dringt Urin über die Bauchhaut nach außen. Bilden sich die Fisteln zwischen Harnleiter und Darm oder der Harnröhre und Vagina, läuft der Urin über den After oder die Scheide nach außen.

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Erhöhter Harndrang in der Nacht bei Blasenschwäche

Die Bezeichnung „Enuresis“ bezieht sich in erster Linie auf nächtliches Einnässen, das vor allem Kinder erleiden. Mediziner diagnostizieren die sogenannte Enuresis Nocturna, falls das Kind im Alter von 5 Jahren und älter immer noch regelmäßig nachts einnässt. Als Nykturie wird eine Art der Blasenschwäche bezeichnet, bei der Personen im Erwachsenenalter nachts häufig Wasser lassen müssen. Von dieser Form der Blasenschwäche sind Menschen jedes Alters betroffen

Stuhlinkontinenz – was ist das?

Verschiedene Formen der Harninkontinenz unterscheiden sich nach physischen Voraussetzungen für einzelne Symptome sowie nach Auslösern. Die Darmschwäche unterteilt sich hingegen anhand der Ausscheidungen in verschiedene Schweregrade. Von einer Stuhlinkontinenz ersten Grades ist die Rede, wenn Patienten bei Durchfall oder nach körperlicher Belastung verschmierte Unterwäsche haben. Eine mittelschwere Darmschwäche zweiten Grades ist an dünnem Stuhl sowie Flatulenz erkennbar. Von Grad 3 Betroffene haben keinerlei Kontrolle über ihr Verdauungsorgan. In dem Fall leiden Betroffene an kompletten Darmentleerungen, die Patienten nicht verhindern können.

Häufige Gründe für das ebenfalls als Darmschwäche bekannte Krankheitsbild sind Übergewicht, Erkrankungen des Darms, Nervenschäden, ein schlaffer Beckenboden oder ein verletzter Schließmuskel. Diese Ursachen führen zu einer Stuhlinkontinenz oder begünstigen diese. Frauen sind von Stuhlinkontinenz wesentlich häufiger als Männer betroffen.

Inkontinenz-Prophylaxe: Hilfreiche Maßnahmen

Wer dem Auftreten einer Inkontinenz vorbeugen möchte, sollte der Erkrankung mit entsprechenden prophylaktischen Maßnahmen entgegenwirken. Eine empfehlenswerte Methode ist Beckenbodentraining, das vorbeugend wirkt und zugleich Beschwerden einer bestehenden Inkontinenz lindert. Entspannungsübungen wie Yoga, Meditation oder Tai-Chi sind ebenso wirkungsvoll wie eine Vermeidung von Übergewicht. Außerdem beugt sogenanntes Toilettentraining oder Blasentraining einer aufkommenden Inkontinenz vor.

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Von A+M GmbH

A+M GmbH aus dem Südschwarzwald ist ein Hersteller und Händler von medizinischen Einwegprodukten und Verbrauchsmaterialien. Als Experten in der Inkontinenzversorgung möchten wir betroffenen Menschen helfen, durch passende Hilfsmittel ein selbstbestimmtes Leben ohne Einschränkungen zu führen.

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