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Diagnose Inkontinenz: Tipps für pflegende Angehörige

Harninkontinenz führt automatisch zu einem ungewollten Urinverlust. Diese Erkrankung betrifft viele ältere pflegebedürftige Personen.

Von A+M GmbH
09. Mai 2023
Tipps für pflegende Angehörige bei Inkontinenz
Pflegende Angehörige sollten Inkontinenz stets mit Diskretion behandeln. ©YuriArcursPeopleimages | Freepik.com

Nach der Diagnose müssen sich Betroffene und pflegende Angehörige auf die neue Situation im Pflegealltag einstellen. Mithilfe gezielter Maßnahmen besteht die Möglichkeit, den Alltag mit der Erkrankung zu meistern und gegebenenfalls sogar eine Kontinenz zu fördern. Ein stetiger Kampf gegen Inkontinenz beugt darüber hinaus weiteren gesundheitlichen Problemen vor.

Inkontinenz – erste Anzeichen

Es gibt viele Anzeichen, die auf eine etwaig eintretende Inkontinenz hinweisen. Mögliche Anzeichen für eine Blasenschwäche liegen vor, wenn Mitmenschen oftmals ihre Kleidung wechseln oder nur noch sehr wenig trinken. Verlassen Freunde oder Familienangehörige immer seltener das Haus und ziehen sich aus ihrem sozialen Umfeld zurück, könnte dieses Verhalten ebenfalls auf Inkontinenz hinweisen. In dieser Situation sind Mitmenschen Betroffener gut beraten, sich bei einem Gespräch in vertrauensvoller Atmosphäre über das Thema Klarheit zu verschaffen.

Pflegende Angehörige: Hilfreiche Maßnahmen für den Alltag mit Inkontinenz

Bereits kleine Veränderungen können dabei helfen, den Alltag für alle Beteiligten zu erleichtern und die Kontinenz zu fördern. Beispielsweise sollten sich Inkontinenz-Patienten in Kleidung hüllen, die sich schnell und unkompliziert ausziehen lässt. Röcke oder Hosen mit Klettverschluss oder Gummizug sind deshalb eine gute Wahl. Genauso wichtig ist es, genügend Zeit für Toilettengänge einzuplanen und Patienten alle zwei bis drei Stunden an den Gang auf die Toilette zu erinnern. Pflegende Angehörige sollten Betroffene bei entsprechender Notwendigkeit beim Gang auf die Toilette unterstützen und deshalb bei Bedarf die Tür des Badezimmers öffnen. Ebenso wichtig ist es, einen barrierefreien Gang ins Bad zu ermöglichen, indem Stolperfallen wie Teppiche beseitigt oder Türschwellen und Treppen markiert werden.

Inkontinenzprodukte tragen zum eigenen Wohlbefinden bei

Bei Bedarf Gehhilfen bereitstellen

Für betroffene Personen mit Handicap empfiehlt es sich ebenfalls, Gehhilfen stets funktionstüchtig sowie griffbereit zu platzieren und Bewegungsmelder oder Beleuchtung zu installieren. Zudem ist es im Alltag für pflegende Angehörige sowie Betroffene wichtig, dass alle erforderlichen Inkontinenzprodukte stets vorrätig sind.

Für optimale Sicherheit beim Toilettengang sorgen rutschfeste Matten und Hilfsmittel wie Aufstehhilfen oder Duschhocker. Weil Waschbecken oder Armaturen nicht zum Festhalten geeignet sind, sollten sich gehbehinderte oder ältere Personen neben der Toilette an Griffe abstützen können.

Hilfreich ist es grundsätzlich, das Gleichgewicht, die Muskelkraft und Beweglichkeit an Inkontinenz leidender Personen zu fördern. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, alltägliche Aufgaben und Bewegungsabläufe, wie das Aufstehen oder Waschen zu üben. Soziale Kontakte oder Aktivitäten fördern Freunde oder Familienangehörige ebenfalls, indem sie unterwegs stets alle erforderlichen Materialien einpacken oder sich bei Ausflügen über behindertengerechte Toiletten informieren. Entwickelt sich der Weg ins Bad zum unüberwindbaren Hindernis, ist es ratsam, einen Toilettenstuhl zu organisieren.

Anpassung der Nahrungsaufnahme bei Blasenschwäche

Eine unausgewogene Ernährung trägt in hohem Maße zur Förderung von Inkontinenz bei und kann die Erkrankung schlimmstenfalls sogar verursachen. Auch stetige Verstopfungen sind gefährlich, da der Darm in diesem Zustand auf die Blase drückt und den Harndrang erhöht. Deshalb trägt ein ausgewogener Ernährungsstil zu einer Linderung von Inkontinenz-Symptomen bei. Weil Flüssigkeitsmangel eine Verstopfung begünstigt und bei Pflegebedürftigen gesundheitliche Probleme verursacht, ist es wichtig, pro Tag mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Im Idealfall nehmen Betroffene die Getränke über den Tag verteilt zu sich. Der Harndrang verringert sich außerdem, wenn an Inkontinenz leidende Personen abends weniger trinken. In einigen Fällen ist es möglicherweise auch erforderlich, die tägliche Trinkmenge zur Linderung der Inkontinenz einzuschränken. Diese Maßnahme sollten Betroffene jedoch nur auf ärztlichen Rat durchführen.

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Inkontinenz-Symptome lindern: Tipps zur Einnahme von Speisen

Eine ballaststoffreiche und ausgewogene Ernährung sollte größere Mengen an Vollkornprodukten, Obst oder Gemüse einschließen. Im Gegenzug sollten pflegende Angehörige Lebensmittel wie Kohl oder Weißbrot von der Liste streichen, da diese Speisen Blähungen oder Verstopfungen verursachen. Tritt dennoch eine Verstopfung ein, bieten Nahrungsmittel wie Kefir, Buttermilch, getrocknete Pflaumen oder Sauerkraut- und Rhabarbersaft eine abführende Wirkung. Weil mit künstlichen Süßstoffen, Alkohol oder Koffein angereicherte Lebensmittel harntreibend wirken, ist es wichtig, nur geringe Mengen einzunehmen. Außerdem sollten pflegende Angehörige intensiv beobachten, wie Speisen und Getränke den Harndrang und die Inkontinenz beeinflussen. Deshalb ist es sinnvoll, ein Ernährungs- und Trinkprotokoll sowie ein Toilettenprotokoll zu führen.

Maßnahmen zum Schutz der Haut

Der stetige Kontakt von Feuchtigkeit sowie im Urin befindlicher aggressiver Inhaltsstoffe setzt der Haut im Laufe der Zeit deutlich zu. Ein effektiver Schutz der Haut ist deshalb zwingend erforderlich. Zum Schutz der Haut ist es beispielsweise notwendig, die betroffenen Bereiche nach dem ungewollten Urinverlust ausreichend zu reinigen. Für diesen Zweck sind hautschonende und weiche Öl- oder Feuchttücher ideal geeignet. Weil stetiger Kontakt mit Seife und Wasser die Haut auf Dauer schädigt, sollten Pflegende die Bereiche regelmäßig sanft abtrocknen. Zusätzlichen Schutz bieten Cremes, welche die Haut vor aggressiven Inhaltsstoffen im Urin oder vor Feuchtigkeit schützen. Neben weichen Zinkpasten und Hautschutzsalben erfüllen ebenfalls spezielle Inkontinenzprodukte diesen Zweck, durch welche eine Art Schutzfilm auf der Haut entsteht.

Stetiger Wechsel von Hilfsmitteln gegen Inkontinenz

Weitere Sicherheit bieten in ihrer Form, Größe und Saugstärke angepasste Vorlagen oder Inkontinenzhosen, die rutschfest sowie angenehm tragbar sind. Zur umfassenden Pflege gehört es ebenfalls, die Hilfsmittel gegen Inkontinenz je nach Urinverlust mehrmals pro Tag zu wechseln. Ein Vorteil von Pflegemitteln mit sogenanntem Superabsorber besteht darin, dass diese Produkte besonders viel Urin aufnehmen und deshalb über mehrere Stunden hinweg getragen werden können. Weiterhin raten Mediziner davon ab, mehrere Erzeugnisse zur Pflege gleichzeitig zu nutzen. Stattdessen sind Produkte mit hoher Saugleistung die bessere Wahl.

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Pflegende Angehörige sollten Inkontinenz stets mit Diskretion behandeln

Oftmals bewegen sich Betroffene in einem Zustand zwischen Belastung und Verunsicherung. Sind Patienten bei ihrem Toilettengang auf fremde Hilfe angewiesen, fühlen sie sich häufig beschämt. Damit sich das Schamgefühl in Grenzen hält, ist ein sensibler, offener und vertrauensvoller Umgang zwischen Betroffenen und Pflegenden zwingend erforderlich.

Im Idealfall sollten sich an Inkontinenz leidende Menschen von engen Vertrauten pflegen lassen, um ein gutes Vertrauensverhältnis zu erschaffen. Eine angenehme Atmosphäre tritt auch ein, wenn alle Beteiligten unangenehme Situationen wie ein nasses Bett oder nasse Bekleidung mit Gelassenheit betrachten. Diese lockere Situation sollten erkrankte und pflegende Personen ebenfalls beim Wechsel von Inkontinenzmaterial sowie der Intimpflege beibehalten. Ebenso wichtig ist es, über alle scheinbar unangenehmen Situationen offen zu reden und beim Kontakt mit Ausscheidungen sowie der Intimpflege Einmal-Handschuhe zu verwenden.

Hilfreiche Tipps für pflegende Angehörige

Zahlreiche Möglichkeiten tragen dazu bei, Blasenschwäche zu bessern und unter Umständen sogar zu heilen. Hier entscheiden die individuellen Umstände. Ebenso wichtig ist es, dass pflegende Personen und Betroffene über bestehende Probleme und Bedürfnisse sprechen. Zur Pflege erkrankter Personen gehört es deshalb ebenfalls dazu, Ursachen der Harn-Inkontinenz fachlich abzuklären und sich über mögliche Therapien zu erkundigen.

Eine Anpassung der Medikation ist zwingend erforderlich, falls Angehörige das Gefühl haben, dass verabreichte Pharmazeutika den Zustand der Patienten verschlimmern oder ihre Mobilität beeinträchtigen.

Zudem sollten es Pflegende nicht versäumen, an einem Pflegekurs teilzunehmen. Im Rahmen dieses Lehrgangs erlernen Freunde und Angehörige beispielsweise, wie sie die Intimpflege oder den Wäschewechsel bettlägeriger Personen vornehmen.

Zusätzlich kann es hilfreich sein, eine Beratung über die Anpassung der eigenen vier Wände in Anspruch zu nehmen oder den Austausch mit anderen Betroffenen zu suchen. Professionelle Pflegeberatungen sind für alle Betroffenen ebenso hilfreich wie die Option, die Erkrankung vom Versorgungsamt als Behinderung anerkennen zu lassen.

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Von A+M GmbH

A+M GmbH aus dem Südschwarzwald ist ein Hersteller und Händler von medizinischen Einwegprodukten und Verbrauchsmaterialien. Als Experten in der Inkontinenzversorgung möchten wir betroffenen Menschen helfen, durch passende Hilfsmittel ein selbstbestimmtes Leben ohne Einschränkungen zu führen.

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